Ara – florale Lautsprecher deluxe

Lautsprecher von A for Ara für den perfekten Sound –

Lang, lang ist es her, das letzte Rockkonzert. Ob die Eintrittskarte als sentimentale Erinnerung noch irgendwo in der Schublade liegt? Am liebsten hätte man damals die Lautsprecher von der Bühne stibitzt. Das wäre allerdings schon ob des Formates – XXL mag noch untertrieben sein – unmöglich gewesen. Was wir aber hautnah erleben durften und uns gemerkt haben: für einen richtig guten Sound müssen sie mächtig groß sein. Und schon steckt man in einem Dilemma. Ein stereotypisches und persönliches Beispiel. Für ihn, also den Göttergatten, der wichtigste Teil der Anlage, eine technische und optische Bereicherung des Wohnzimmers. Für sie, die stulsicher Ehefrau, kommen derlei Ungetüme, so (Männer-)designschön sie auch sein mögen, eben da nicht rein. Braune, schwarze Kisten, sogar Türme? Nein danke. Vor ein paar Jahren sind die Hart Audio D&W Aural Pleasure auf den Markt gekommen, ein Designmix aus Barstuhl und zusammengestauchtem Gummibärchen. Irgendwie spacig schick. Ungemein leistungsstark, eine ganze Lautsprecher-Wand mit 40 Subwoofern, und mit 24-Karat-Gold verkleidet. Der Preis im beginnenden siebenstelligen Bereich, in Bronze und Silber gar sechsstellig.

Was mir jedoch besser gefällt, sind die Soundboxen von A for Ara. Ebenso wie die Story dahinter und, ich unterstelle das mal, eine fast schon gemeine Erfindung, um endlich große Boxen aufstellen zu können. Frauen stehen in der Regel auf Blumen. Was, wenn eines Tages zwei im Wohnbereich stehen, die man nicht gießen muss, die keine Vase brauchen und die nicht verblühen?

Rob Kalin, Gründer des E-Commerce-Handels beziehungsweise Online-Marktplatzes für den Kauf und Verkauf von handgemachten und Vintage-Produkten, hat zusammen mit dem ehemaligen NASA-Ingenieur William Cowan singende, klingende, überdimensionierte Blumen erschaffen.

Mal ernsthaft: Die beiden haben exklusive Standlautsprecher entwickelt, die an Petunien oder andere trichterförmige Blüten erinnern – handgefertigt in einer Werkstatt in New York aus viel Hartholz (Schwarznuss, Kirsche, Ahorn mit einem Finish aus per Hand eingeriebenem Öl) und noch mehr Technikfinesse.

„Konzentrische Hörner“ nennen Kalin und Cowan ihre Sound-Blüten, die es in zwei Modellen, FS-1 und FS-2, gibt. Durch eben diese Form werden bis zu sieben Oktaven abgedeckt. Das Prinzip ähnelt dem von Linsen und Licht. Die Hörner fokussieren die Schallwellen und erhöhen so den Wirkungsgrad. Natürlich gibt es den blumigen Hi-Fi-Sound nicht von der Stange, sondern als Einzelanfertigung auf Anfrage. Ein tönender Blumenschmuck ab 46.000 Euro pro Stück, zu dem man einfach nicht nein sagen kann, wenn man sich denn einen derartigen Blumenstrauß leisten kann.

Text von Manuela Blisse