Mailand, London, Paris, nun hat Bulgari sein viertes Hotel in Europa in der ewigen Stadt Rom eröffnet.
Ich will’s mal wieder schön haben. Richtig schön. Ein Hideaway, ein Boutiquehotel, keine halben Sachen, keine Kompromisse. Klassische Eleganz gepaart mit Lifestyle. Wo auch die Amanities Stil haben. Vor Jahren waren wir im Versace Hotel an der australischen Gold Coast, lange bevor der TV-Reality-Irrsinn namens „Dschungelcamp“ dort seine Patient:innen unterbrachte. Die Erinnerung: wunderbare Düfte in der gesamten, wirklich schönen Luxusherberge. Versace ist nicht die einzige Marke, die feine Düfte komponiert und zudem Hotels betreibt. Bulgari, Schmuck, Parfüm, über-opulent, aber genau deshalb immer auch wunderbar. Kombiniert mit einer meiner, unserer Lieblingsstädte in Europa, hat Bulgari, nichts ahnend von den persönlichen Präferenzen, genau das Richtige getan: das Bulgari Hotel Roma eröffnet. Zwischen der Piazza del Popolo und der Villa Medici, gute Lage, wenn ich auch die des Hotels Raphael ein Stück weiter südlich favorisiere. Was beide Luxushotels gemeinsam haben (andere auch) und einem in der ewigen Stadt schlichtweg den Atem raubt, ist die Dachterrasse. Ein perfekt gekühlter Spumante im Glas und der Blick über die Dächer Roms. Man könnte es auf Instagram teilen, könnte es aber auch sein lassen und dieses Al-Fresco-Dolce-Vita einfach nur genießen.
Überhaupt, Rom im Herbst, perfekte Reisezeit. Warm genug, um abends noch draußen sitzen zu können, abgemildert genug, um Stiefel zu shoppen und die dann beim Aperitivo auf der Dachterrasse das erste Mal auszuführen.
Die Dachterrasse ist schon Grund genug, das Hotel zu wählen. Zweites Goodie, der Bulgari Spa. Wie in antiken römischen Bädern ragen Marmorsäulen aus dem Pool (20 Meter lang!) und in der Spa-Suite eine Badewanne, die haptisch-überzeugender nicht sein könnte: Sie wurde aus grünem Onyx gefertigt.
Ein transparentes Zimmer-Produkt kann man sagen. Auf der Homepage sind die Grundrisse der Zimmer- und Suiten-Kategorien (insgesamt 140 Gästezimer) dargestellt. Die Premium-Suite, gibt es zweimal, 133 Quadratmeter auf zwei Ebenen, farbiger Marmor im Bad, Flos-Arco-Lampen – hochwertigst und geschmackvoll und wie im ganzen Haus bis zu den Bulgari-gerbrandeten Kaffeetassen, eine ästhetische Welt für sich. Die man eigentlich nicht erwartet, denn der erste Eindruck der Luxusherberge ist die Fassade eines ikonischen Gebäude aus den 1930er-Jahren, klassizistisch streng.
Was eigentlich unfair ist: In Rom will man auswärts essen und trinken. Mittags im Regierungsviertel, wo sich die besten Restaurants hinter unscheinbaren Türen verbergen und natürlich drinnen gespeist wird, am frühen Abend ein Aperitivo in einer Weinbar, abends in einer versteckten Trattoria in einer Nebengasse. Und was macht Bulgari? Bietet einen kleinen Gastro-Kosmos mit Café, zwei Bars, eine davon eine Champagner-Bar, die wunderschöne Terrasse – die bis nachmittags den Hotelgästen vorbehalten ist und sich abends allen Feinsinnigen öffnet – und das Restaurant „Niko Romito“ in der fünften Etage mit zeitgenössischer Kulinarik auf edler Bulgari-Keramik. Weil ich es eben so richtig schön haben will, bleiben mir diese Gaumenvergnüglichkeiten nicht erspart.
Text: Manuela Blisse
https://www.bulgarihotels.com/rome