Situanga: Private Island in Botswana

Wer an Trauminseln denkt, denkt an die Malediven, an Mauritius oder Barbados. Vielleicht auch non an Ibiza, Mykonos oder Santorin. Doch an Botswana? Das Land im Süden Afrikas hat den Okavango und sein Delta und das ist sicherlich eines der beeindruckendsten Flussdelten der Erde. Im oberen Teil des Deltas hat das Ökotourismus-Unternehmen Great Plains, das in Afrika insgesamt 14 Safari-Camps betreibt, für eine kleine exklusive Klientel das Sitatunga Private Island eröffnet. Sitatungas, das sind die seltenen Wasserantilopen, die hier noch beobachtet werden können.

 

Das komplett von Wasser umgebene Luxuscamp wurde unter Ebenholzbäumen auf einem Deck aus alten Eisenbahnschwellen erbaut – und das überwiegend aus recycelten Materialien. Mehr mittendrin in der afrikanischen Natur und dem Wildlife geht wohl kaum als auf diesem abgelegenen Island. Und dabei bleibt man unter sich, denn das Camp bietet in nur zwei Suiten mit je einem Schlafzimmer und der geräumigen Sitatunga Private Island Suite mit zwei Schlafzimmern lediglich Platz für insgesamt acht Gäste.

Dereck und Beverly Joubert, die Besitzer und Gründervon Great Plains, möchten ihren Gästen ein „ebenso ökologisches wie luxuriöses ‚Slow-Safari’-Erlebnis bieten“. Viele Möbel, Textilien und Dekostücke haben die beiden über Jahre gesammelt und liebevoll restauriert.

Regionaler geht teils kaum. Im Delta haben sie etwa Stroh und Bambus gefunden, die sind nun Teil der Baumaterialien und des Designs. Aus Stroh und Segeltuch sind Wände entstanden. Was an ein Segelschiff erinnert – so beabsichtigt von Dereck und Beverly Joubert.

Auch wurde eine Anleihe bei den Fischern am Okavango gemacht. „Die Fischer benutzen Angelkörbe und Fallen aus Schilfrohr in Trichterform, also haben wir diese Besonderheit übernommen und die Räume als Zelte gestaltet, die in riesigen Angelkörben hängen. Die Innenräume stützen sich auf eine Farbpalette, die den Okavango widerspiegelt – eine Mischung aus nebligen Grüntönen und hell gebleichten Hölzern“, sagt Dereck Joubert.

Jede der drei Suiten, die sich erhöht in den Bäumen natürlich in die ursprüngliche Landschaft des Deltas einfügt, bietet ein schickes und gleichsam behagliches Layout: eine Lounge im Innenbereich, ein Badezimmer mit freistehender Badewanne und separater Dusche, eine private Terrasse mit Outdoor-Lounge- und Sitzbereich. Der Ausblick vom Pool top. Weit blickt man über die Lagune, die sich vor dem Camp erstreckt. Lassen wir mal die Frage nach der ökologischen Sinnhaftigkeit eines Pools inmitten von Botswana außen vor. Highend-Luxus und Nachhaltigkeit sind eben nicht immer so leicht zu vereinbaren. Das gilt sicherlich auch für den üppig bestückten Weinkeller oder den Helikopterflug mit einer Flasche Champagner über den Okavango. Dennoch, erquicklich ist derlei allemal.

Infos: greatplainsconservation.com
Autor: Uwe Lehmann