Als Sommelier habe ich eine empfindliche Nase. Das ist nur einer von vielen Gründen, warum ich nicht so gerne mit der U-Bahn fahre. Aber so sehr Gestank mich anwidert, so sehr betört mich guter Geruch. Und da habe ich mal einen Tipp: Einen Duft, auf den ich zufällig im KaDeWe gestoßen bin. Dort gibt es eine neue Fläche, die Unternehmen beherbergt, die man nicht sofort auf dem Schirm hat, wenn es um Parfum geht. Eine davon ist LE LABO aus Grasse, einer kleinen Stadt nordwestlich von Cannes. Die Stadt ist berühmt für ihre alteingesessene Parfumindustrie.
Hier im Erdgeschoss des KaDeWe bin ich nun erstmalig mit dieser Firma konfrontiert, werde sehr freundlich und kompetent beraten. Die Verkäuferin sprüht mir einen Stoß auf den Unterarm und empfiehlt mir, erstmal meinen Einkauf fortzusetzen. Denn anfangs riecht man tatsächlich nichts. Oder sagen wie lieber: kaum etwas. Doch nach ca. 15 Minuten Hautkontakt entfaltet sich ein wunderbares Aroma. Der erste Duft ist tatsächlich Ambroxid, ein synthetisches Moschus-Aroma. Im Anschluss folgen wunderbare Kräuternoten, etwas Holz, die Verkäuferin sprach von Baumwollblüte. Habe ich bisher noch nie gerochen, deshalb fehlt mir die Referenz. Jasmin ist deutlicher, verbindet sich mit etwas moosigem. Ich bin süchtig. Also, bin ich von der 6., der Feinschmeckeretage wieder runter ins Erdgeschoss und habe mir ein Fläschchen gekauft. Für 15 ml bezahlt man 80 EUR, für 100 ml 270 EUR.
Ich kann mich grad richtig gut riechen!
von Bernhard Moser
Unbezahlte Werbung aus Überzeugung. Kein Deal, keine Bemusterung.